Ildikó Raimondi hat die Stimme eines Engels.
Ildikó Raimondi ist eine der beliebtesten Opernsängerinnen Wiens. Sie ist eine ungarisch-österreichische Opernsopranistin, seit 1991 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und akademische Gesangspädagogin am Mozarteum in Salzburg. Vor allem aber bezeichnet sich Ildikó als Europäerin. Ihr multikultureller Hintergrund und ihre vielfältigen Erfahrungen führten sie von einem ungarischen Dorf in Rumänien zunächst nach Italien und schließlich in die Stadt ihrer Träume, nach Wien. Die Stadt hat sie mit offenen Armen empfangen und im Gegenzug hat sie Wien mit ihrem künstlerischen Talent beglückt. Erst kürzlich wurde ihr der österreichische Ehrentitel Kammersängerin verliehen, ein Titel, der herausragenden Sängern der Oper und der klassischen Musik vorbehalten ist.
Und das Herz einer Kriegerin
Ildikó wurde am 11. November 1962 in Arad geboren, einer kleinen und ärmlichen Stadt in Rumänien, die von einer ungarischen Minderheit bewohnt wird. In ihren eigenen Worten beschreibt sie ihre Kindheit als schön, obwohl sie von Armut geprägt war. Es gab keine Kluft zwischen Arm und Reich, jeder war von Armut betroffen. Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, dass sie das Ausmaß der Armut, in der sie gelebt hat, nicht erkannt hat. Erst als sie nach Italien zog. Sie hat diese Zeit nicht vergessen und engagiert sich sehr für die Unterstützung der weniger Begünstigten, insbesondere für Kinder, und setzt sich aktiv für die Förderung junger Musiktalente ein.
Sie ist auch sehr aktiv, um das Bewusstsein für die Gleichbehandlung von Frauen in der Musikindustrie zu schärfen. Es gibt keinen Grund, warum eine Sängerin, die noch in den besten Jahren ist, beiseitegeschoben werden sollte, anstatt sie in großen Rollen zu besetzen. Das hat sie bewiesen, als sie im Alter von 50 Jahren in der Rolle der Marzelline in Beethovens Fidelio besetzt wurde.
At home in Vienna

Die Sopranistin ist allgegenwärtig. Sie ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration und vielleicht ist das einer der Gründe, warum sie in Wien, Salzburg und Österreich im Allgemeinen so geschätzt wird. Sie hat Wien zu ihrer Heimat gemacht. Ildikó hat sich entschieden, Mitglied des Ensembles der Wiener Staatsoper zu bleiben und nicht nur auf der Bühne zu gastieren. Als „unsere“ oder „unser“ bezeichnen die Wiener Sängerinnen und Sänger, hauptsächlich Opernsängerinnen und -sänger, die sich in die Herzen der Wienerinnen und Wiener geschlichen haben.
Ildikó Raimondi hat sich den liebevollen Titel „unsere Ildikó“ auf jeden Fall verdient.
Ihr Album Wiener Lieder ist ein Liebeslied an Wien. Zusammen mit den Wiener Symphonia Schrammeln aufgenommen, interpretiert Ildikó typische Wiener Lieder. Es ist ein Muss, um die Wiener Seele zu verstehen.